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Am Sonntag, den 15. April 2018, errichtete die Kölner Initiative „Völkermord Erinnern“, auf der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke, gegenüber dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelm II., das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“. Es erinnert an den Genozid an der armenischen Bevölkerung während der Zeit des Ersten Weltkrieges und die Verantwortung des Osmanischen und des Deutschen Reiches für dieses Verbrechen.
Bei der Eröffnung berichteten Überlebende bzw. Nachfahren der Opfer der Shoah, des Völkermords an den Nama und Herero, des Genozids an den Roma und Sinti und des Genozids an den Armeniern über ihren ganz persönlichen Blick auf die Geschichte staatlicher Gewaltexzesse, denen sie selbst oder ihre Familien ausgesetzt waren.
Vier Tage später, am 19. April 2018, nur wenige Tag vor dem 24. April, dem weltweiten Gedenktag an den Genozid, wurde das Mahnmal von der Kölner Stadtverwaltung entfernt und hat bis heute in Köln keinen festen, öffentlichen Ort des Erinnerns gefunden, während die Stadtoberen seit über 100 Jahren mit dem Reiterstandbild einen Massenmörder ehren: Kaiser Wilhelm II.
Auf der dreiseitigen stählernen Pyramide, ist in armenischer, deutscher, türkischer und englischer Sprache, folgende Inschrift zu lesen:
„DIESER SCHMERZ BETRIFFT UNS ALLE„
„Während des 1. Weltkrieges – zwischen 1915 und 1918 – wurden in der heutigen Türkei über eine Million armenische Frauen, Männer und Kinder aus ihren Häusern vertrieben, deportiert und ermordet. Das Osmanische Reich und die beteiligten deutschen Offiziere unter Führung Kaiser Wilhelm II. tragen die Verantwortung für diesen Völkermord an der armenischen Bevölkerung. Nur eine entschiedene Ächtung der Entwürdigung von Minderheiten und die Einsicht, dass es weder religiöse, nationale noch ethnische Überlegenheit zwischen den Menschen gibt, kann solche Verbrechen verhindern.“
In einer Resolution des Deutschen Bundestages vom 2. Juni 2016 erkannte der die aktive Beteiligung des Deutschen Staates am Genozid an den Armeniern an.
Das Mahnmal ist besonders auch in der türkischen Community sehr umstritten und hat hier sowohl starke Befürworter:innen als auch viele Gegner:innen. Wie breit die Forderung nach dauerhafter Errichtung des Mahnmals an der Hohenzollernbrücke unterstützt wird, zeigt ein Blick auf die Website der Initiative.
Links und Literatur:
- Genozid an OvaHerero und Nama: www.berlin-postkolonial.de
- Genozid an Roma und Sinti: www.romasintigenocide.eu